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Change the Perspective: Karikaturen aus Afrika

13.06.2016


zum Thema: Afrikanische Einheit – Trugbild und Täuschung oder Notwendigkeit und Chance

Vorgestellt werden 20 Werke afrikanischer Karikaturisten, die das Dritte Welt Journalisten Netz e.V. (DWJN) dem Afrikahaus dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat.

Afrika Haus BerlinDas DWJN hatte 2012/13 einen Karikaturenwettbewerb unter dem Titel „Change the Perspektive“ ausgeschrieben. Der Wettbewerb verstand sich als Beitrag zur Feierlichkeiten anlässlich des 50.Jahrestages der Gründung der Afrikanischen Union bzw. deren Vorgänger Organisation für Afrikanische Einheit (OAU).

Afrika wird weithin als Kontinent der Katastrophen, Krisen und des Staatszerfalls wahrgenommen mit extremen Erscheinungen von Gewalteskalation und Bürgerkriegen bis zum Völkermord, wo das tägliche Erleben großer Bevölkerungsteile von wachsender Armut, Hunger und Mangelernährung sowie von Raubbau und Naturzerstörung bestimmt ist.

Dieses Bild verleitet zu bequemem Afrikapessimismus, und das hat Tradition. Es reicht bis in die Anfänge der Kolonisierung und des Sklavenhandels zurück.

Vor diesem Hintergrund hatte der Umschwung in der Wahrnehmung Afrikas, der im letzten Jahrzehnten zu beobachten ist, viele Expert*innen überrascht.

Gelobt wird nun vor allem das Ende der großen Mehrzahl der Bürgerkriege, die wachsende Zahl rechtsstaatlich und demokratisch regierter Länder, mehr Good Governmance und die verbesserten ökonomischen Rahmenbedingungen der meisten afrikanischen Länder. Gesundheit und Bildung verbesserten sich, privatwirtschaftliches Engagement findet bessere Bedingungen vor. Der wirtschaftliche Vormarsch Chinas hat die westlichen Regierungen herausgefordert, wie nicht zuletzt die Afrikastrategie der Bundesregierung von 2011 zeigt. Man will mithalten.

Zu den schillernden Afrikabildern will die Karikaturenausstellung afrikanische Perspektiven hinzufügen. Die spitzen Federn der Autoren treffen ins Herz und regen zur Auseinandersetzung über negative wie positive Wahrnehmungsverzerrungen an. Sie verdichten, was zu aktuellen Streitfragen gesagt werden muss und wirken als Denkanstöße – nicht zuletzt für die journalistische entwicklungspolitische Perspektivbildung.