Eine Seminarreihe von Dr.Fekadu Bekele, Volkswirt und Entwicklungsökonom.
Dr. Fekadu Bekele ist aus Äthiopien Er studierte an der FU Berlin Volkswirtschaftslehre, und promovierte in der Entwicklungsökonomie über die Probleme der nicht-kapitalistischen Entwicklung in Äthiopien. Bekele war Lehrbeauftragter an der FU, an der Fachhochschule für Wirtschaft und an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft. Er lehrte Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Weltmarkt und Währung, und Entwicklungstheorie/-politik. Er publizierte zahlreiche Artikel, sowohl auf Amharisch, auf Englisch als auch auf Deutsch. Er ist Autor zweier Bücher, eines über politische Ökonomie (auf Amharisch) und – gemeinsam mit seiner Frau – eines Wörterbuchs Deutsch/Amharisch. Dr. Fekadu Bekele beteiligte sich in den vergangenen Jahren an zahlreichen entwicklungsrelevanten Diskussionen und Debatten.
Visionen für Afrika
Anfang der 50er Jahre wurde die Modernisierungstheorie/-politik als Ausweg aus der Armut und Unterentwicklung propagiert. Zugleich ermöglichte die steigende Nachfrage nach Rohstoffen während der 50er Jahre vielen afrikanischen Ländern südlich der Sahara, die sogenannte Import-Substituierungs-Industrialisierung zu betreiben. Jedoch konnte dieser Weg der Modernisierungspolitik nicht die erhoffte Wirkung zeigen. Wegen der begrenzten Dynamik der Industrialisierung entwickelte sich ein Ungleichgewicht auf allen Ebenen. Deutlich war dieses Ungleichgewicht insbesondere zwischen den ländlichen Gebieten und den wenig entwickelten Städten. Als Ausweg aus diesem Dilemma mussten afrikanische Regierungen, beraten vom IWF und der Weltbank die sogenannten Strukturanpassungsprogramme (SAP) einführen.
Jedoch konnte die Marktwirtschaft sich, wie erhofft, nicht durchsetzen. Statt struktureller Verbesserungen beobachtet man strukturelle Deformationen auf allen Ebenen. Nach 60 Jahren der sogenannten Modernisierungspolitik sind viele afrikanische Länder immer noch von ein oder zwei Rohstoffen stark abhängig. Wegen dieser stark zunehmenden Abhängigkeit von Rohstoffen konnten sie keinen Reichtum schaffen. Stattdessen verfestigten sich Armut und Unterentwicklung.
Ziel des Seminars ist es:
1. zu untersuchen, warum alle diese Programme nicht funktionieren konnten;
2. die wahren Mechanismen und die Rahmenbedingungen der Marktwirtschaft detailliert aufzuzeigen;
3. die Notwendigkeit der Wissenschaft und Technologie für eine stetige wirtschaftliche Entwicklung hervorzuheben. Dabei sind Bildung und Forschung unerlässliche Voraussetzungen für technologische Entwicklungen;
4. die Notwendigkeit der gesellschaftlichen Arbeitsteilung für die Schaffung von Reichtum aufzuzeigen;
5. zu untersuchen, inwiefern ökonomische Entwicklung ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren ist. Hier wird aufgezeigt, dass Ökonomie ein transformativer Prozess ist, der physikalische, biologische und chemische Prozesse beinhaltet;
6. aufzuzeigen, dass es ohne staatliche Intervention keine wirtschaftliche Entwicklung gibt;
7. inwieweit Ökonomie mit anderen gesellschaftlichen Aspekten, wie sozialen, kulturellen, politischen usw. in Verbindung gesetzt werden kann;
8. Schließlich ist das Ziel jeder Gesellschaft ein stabiles System aufzubauen, damit keine sozialen Konflikte entstehen. Im Laufe des Seminars wird es deutlich, dass ohne ausgewogene und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung keine Gesellschaft stabil bleiben kann.
25.01.2013
18-20 h Wirtschaftspolitik und die afrikanische Realität
22.02.2013
18-20 h Warum konnten die bisherigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen nicht funktionieren?
Achtung geänderter Termin!!!!
22.03.2013
18-20 h Warum und wie konnte Europa erfolgreich sein?
26.04.2013
18-20 h Wirtschaftsentwicklung und die Definition von Reichtum
31.05.2013
18-20 h Wie Finanzen generiert werden und die Bedeutsamkeit des Organisierens
28.06.2013
18-20 h 50 Jahre Afrikanische Union – Leistungen und Perspektiven
Die einzelnen Termine entnehmen Sie bitte dem Seminarplan. Programm- und Terminänderungen vorbehalten, bitte erkundigen Sie sich vor jedem Termin unter der unten angegebenen Telefonnummer des Afrika-Hauses. Um die Seminarkosten zu tragen bitten wir um eine Spende.
Veranstaltungsort: Afrika Haus Berlin, Bochumer Str. 25 10555 Berlin, Tel.: 030/392 20 10, afrikahaus@t-online.de