Afrika Haus Berlin - Bochumer Str. 25 - 10555 Berlin (Moabit) - U-Bahn Turmstraße afrikahaus@t-online.de

Stadtrundgang: Koloniale Spuren in Berlin

04.06.2025 12:00 Uhr - 14:00 Uhr

Afrikahaus, Bochumer Straße 25, 10555 Berlin


Treffpunkt:    11:55 Uhr Afrika-Haus
Anmeldung:   afrikahaus@t-online.de
Kosten:           5 € pro Teilnehmer

Um 1900 hatte Berlin die Rolle als Zentrum des deutschen Kolonialimperialismus inne und nach dem Ersten Weltkrieg formierte sich hier die kolonialrevisionistische Bewegung, die das „geraubte“ deutsche Kolonialreich in Übersee zurückforderte. Heute ist die lokale Globalgeschichte der (post-)kolonialen Metropole Berlin weitgehend in Vergessenheit geraten. Der Rundgang ist dazu geeignet, eine kritische Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands anzuregen und einen Beitrag zu einer kosmopolitischen und integrativen Erinnerungskultur zu leisten.
Ausgewählte Orte:

Gedenktafel für die Dibobe-Petition, Wilhelmstraße 52
Seit Juli 2019 steht in der Wilhelmstraße 52 eine Gedenktafel, die an die sogenannte Dibobe-Petition erinnert. Die Petition, die im Sommer 1919 im damaligen Reichskolonialministerium übergeben wurde, gilt als eines der ersten Dokumente des kollektiven Widerstands der afrikanischen Diaspora in Deutschland gegen Kolonialismus und Rassismus.

Gedenktafel sog. Kongo-Konferenz, Wilhelmstraße 92
Ende Februar 2005 fand die Einweihung der Gedenkstele statt, die an die Kongo-Konferenz (auch Westafrika-Konferenz oder Afrika-Konferenz) von 1884/85 erinnert. Sie steht in der Wilhelmstraße 92 an der Stelle, wo sich einst das Reichskanzlerpalais befand, in dem die Konferenzteilnehmer zu ihrer ersten Sitzung zusammentrafen.

M-Straße (Mohrenstraße)
Mitte August 2020 forderte die Bezirksverordnetenversammlung Mitte auf, die „Mohrenstraße“ nach dem afrikanischen Gelehrten Anton Wilhelm Amo umzubenennen. Der Philosoph und Rechtswissenschaftler war im 18. Jahrhundert der erste Gelehrte afrikanischer Herkunft an einer preußischen Universität. Die geforderte Umbenennung der M-Straße ist repräsentativ für neue Bewertungen und teils erhitzte Debatten um in Kultur und Gesellschaft umstrittene Begriffe.

Das ehemalige „Afrika-Haus“ der Deutschen Kolonialgesellschaft
Das „Afrika-Haus“, Am Karlsbad 10, war der Sitz der Deutschen Kolonialgesellschaft (DKG). Die DKG bezog das von ihr errichtete Geschäftshaus im April 1911. Hier residierte sie mit ihrer Zentralverwaltung in den oberen beiden Geschossen. Dort war auch die umfangreiche Kolonialbibliothek untergebracht. Die übrigen Büroräume wurden vorzugsweise an koloniale Verbände und Firmen vermietet. Das Haus war der zentrale Ort des deutschen Koloniallobbyismus.