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Alice Nkom – Zur aktuellen Lage von Homosexuellen in Kamerun – – Film „Born this way“ Doku USA 2013

26.01.2014 15:00 Uhr - 16:30 Uhr


Afrika Haus BerlinIn den vergangenen Jahren hat die Verfolgung von Lesben und Schwulen in Afrika dramatisch zugenommen. In insgesamt 36 Ländern südlich der Sahara gelten homosexuelle Handlungen als Straftat. Das kamerunische Strafgesetzbuch sieht für gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen bis zu fünf Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu 350 US-Dollar vor.

Über Alice Nkom:
Alice Nkom gründete 2003 ADEFHO, die erste Nichtregierungsorganisation Kameruns, die sich für den Schutz und die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen (LGBTI) einsetzt. ADEFHO bietet medizinische Behandlung, psychologische Beratung, sexuelle Aufklärung, Mediation, Sicherheitstrainings und Rechtsberatung an. Zudem verteidigt Alice Nkom seit 2006 Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Identität vor Gericht stehen. Deswegen erhält die Rechtsanwältin immer wieder Todesdrohungen. Obwohl ihr hochrangige Regierungsvertreter mit Verhaftung drohten, hat Alice Nkom sich bisher nicht einschüchtern lassen. Sie nutzt jede Gelegenheit, in öffentlichen Veranstaltungen und Medien Aufklärungsarbeit zu leisten.

Über „Born this Way“:
Diese eindrückliche Doku wurde ohne Genehmigung gedreht, aber schafft es vielleicht gerade dadurch, ein scharfes Bild der Situation von LGBTs in Kamerun zu zeichnen. In dem westafrikanischen Land wird „homosexuelles Verhalten“ mit drei bis fünf Jahren Gefängnis bestraft – ein Umstand, der von großen Teilen der Gesellschaft begrüßt wird. Die Kamera begleitet unter anderem Cedric und Gertrude in ihrem Kampf für eine Verbesserung der Situation. Beide leben in Duala und arbeiten im „Alternatives Cameroun„, einem selbstverwalteten Zentrum, das wegen der dort angebotenen HIV-Hilfe und -Prävention vom Staat geduldet wird. Neben dem rechtlichen Beistand stellt vor allem die dort erfahrbare Solidarität und soziale Entlastung Hilfe für Menschen dar, die den täglichen Balanceakt des Versteckens ihrer Identität bestehen müssen.
Veranstalter:
Amnesty International Queeramnesty (Berlin)