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Schwarz und Weiß (Black History Month)

01.02.2017

Afrika Haus Berlin, Bochumer Straße 25, 10555 Berlin


Der Black History Month wird in den Vereinigten Staaten alljährlich im Februar gefeiert. Dem voraus ging die „Negro History Week“, die in der zweiten Februarwoche gefeiert worden war. Initiiert wurde die Feierbewegung schwarzer Geschichte 1926 von Dr. Carter G. Woodson. Er wählte den Februar, weil in diesem Monat Abraham Lincon, Frederick Douglass und Langston Hughes geboren wurden.

Schwarz und weiß stehen wie kein anderes Gegensatzpaar in der Farbwelt mit vielen Assoziationen, Kulturmustern  und Symbolen in Verbindung.

Schwarz und weiß, beziehungsweise hell und dunkel, sind die ersten Farbbezeichnungen, die in jeder Sprache der Welt entwickelt wurden. Dies mag an der fundamentalen Bedeutung von Helligkeit und Dunkelheit für die menschliche Existenz liegen, die seit Urzeiten den Rhythmus des Lebens bestimmt. Ohne Sonne und Licht kann kein Leben existieren und wer hätte nicht schon einmal die Unheimlichkeit gespürt, die eine nächtliche Dunkelheit vermittelt, in der keine Orientierung möglich ist?
Wie stark sich der Symbolgehalt der Farbbezeichnungen schwarz und weiß in den kulturellen Alltag eingeschrieben hat, zeigt sich an ungezählten Beispielen, die von religiöser Symbolik bis in die Umgangssprache reichen.

„Schwarzarbeit“, „schwarze Kassen“ oder eine schwarze Katze etwa verweisen auf Illegalität und Pech – eine schwarze Richterrobe oder schwarze Staatslimousinen jedoch drücken Macht und Autorität aus. Eine „weiße Weste“ steht für Unschuld und eine weiße Taube für den Frieden, und wem in einem Dokument etwas „schwarz auf weiß“ bescheinigt wurde, der kann sich darauf berufen.

Die Schwarzweiß-Fotos der Ausstellung sollen die stark assoziativ aufgeladene Wahrnehmung von Schwarz und Weiß bewusster machen, zum Weiterdenken und zum Gespräch anregen. Dabei lässt sich die Entdeckung machen, dass die Farben in unterschiedlichen Kulturen verschiedene Bedeutung tragen. So ist im westlichen Kulturkreis Schwarz die Farbe der Trauer und des Todes, während beispielsweise in Westafrika(Guinea-Conakry) Weiß die Farbe der Trauer ist. Solche Entdeckungen, die dem „Schwarz-Weiß-Denken“ zuwiderlaufen, tragen dazu bei, dass in unserer Gesellschaft, in der Menschen unterschiedlichster Herkünfte zusammenleben, eingefahrene Denkmuster durch Dialog und Information abgebaut werden.

Das Ausstellungsprojekt wurde im Verein Farafina-Afrika-Haus e.V. entwickelt und realisiert. Fotos: K. Fell.