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Afrika MITTEN in Berlin 2019/3: Einladung zur Eröffnung des Lern- und Erinnerungsortes Georg Adolf Christiani

15.11.2019 18:30 Uhr - 21:00 Uhr


Afrika MITTEN in Berlin im Afrika-Haus 2019/3

Einladung zur Eröffnung des
Lern- und Erinnerungsortes Georg Adolf Christiani

Eintritt frei

Freitag, 15. November 2019, 18:30 bis 21:00 Uhr
Afrika-Haus Berlin, Bochumer Str. 25, 10555 Berlin,
Tel.: 030 / 392 20 10 / E-Mail: afrikahaus@t-online.de

Das Afrika-Haus / Farafina e.V. und der „Helle Panke“ e.V. laden Sie herzlich ein zur Eröffnung des Lern- und Erinnerungsortes Georg Adolf Christiani mit der Dauerausstellung des Afrika-Hauses sowie zum Podiumsgespräch über das koloniale Erbe und kulturellen Zusammenhalt.

Georg Adolf Christiani ist der erste Afrikaner, der nachweislich in Berlin gelebt hat. Mit dem Namen Ebnu kam er 1678 nach Berlin. Im Jahr 1681 wurde er in Spandau auf den Namen Georg Adolf Christiani getauft. Nicht auszuschließen ist, dass Ebnu aus dem heutigen Ghana stammte, wo 1683 die kurbrandenburgisch-preußische Stützpunktkolonie Großfriedrichsburg gegründet wurde.

 

18:30 Uhr:
Eröffnung des Lern- und Erinnerungsortes Georg Adolf Christiani
mit der Dauerausstellung des Afrika-Hauses:
„Berlin: Eine (post-)koloniale Metropole“

19.30 Uhr:
Podiumsgespräch zum kolonialem Erbe und kulturellem Zusammenhalt

Zwischen 1884 und 1919 war Deutschland eine Kolonialmacht. In der Hauptstadt Berlin entstand eine differenzierte Infrastruktur von kolonialen Verwaltungseinrichtungen und Organisationen.  In vielfältiger Weise bildete sich der Status Deutschlands als Kolonialmacht auch in anderen Bereichen ab. So fanden etwa Gegenstände aus den Kolonien vermehrt Eingang in museale Sammlungen, und in Kolonialwarenläden wurden Erzeugnisse aus den Kolonien angeboten.

Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Vertrag von Versailles 1919 war die Phase des deutschen Kolonialbesitzes beendet. Keineswegs aber endeten damit die Auswirkungen, die der deutsche Kolonialbesitz im Hinblick auf Politik und das Denken in der deutschen Gesellschaft hatte.

Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hat unter dem Punkt „XIII Zusammenhalt und Erneuerung – Demokratie leben“ das Thema der Aufarbeitung des Deutschen Kolonialismus im jüngsten Koalitionsvertrag verankert: „Die Koalitionsparteien sehen die historische Aufarbeitung … als gesamtgesellschaftliches Anliegen.“

In der Koalitionsvereinbarung auf Berliner Landesebene zwischen der SPD, DIE LINKE und Bündnis 90 / Die Grünen für die Legislaturperiode 2016-2021 nimmt die Aufarbeitung deutscher Kolonialverbrechen ebenfalls einen bedeutenden Stellenwert ein: „Eine besondere Verpflichtung sieht die Koalition hinsichtlich der Anerkennung, Aufarbeitung und Erinnerung  deutscher Kolonialverbrechen wie dem Völkermord an den Herero und Nama.“

Auch in der Vereinbarung zwischen Bündnis 90 / Die Grünen und der SPD (Kreisverbände Mitte und Fraktion in der BVV Mitte)  wurde unter Punkt 5.4 Kulturbezirk Mitte festgeschrieben: „Die Erinnerungskultur wird unterstützt und in bisherigen Umfang weitergeführt.“

Die Bekundung dieses politischen Willens lässt erhoffen, dass wir gemeinsam diese Zeit durchforsten, aufklären, Stimmen aller Betroffenen zu Gehör bringen, Konsequenzen ziehen und dass wir auf Landes- und Bundesebene auf dieser Basis eine friedliche Gegenwart und Zukunft gestalten.

Darüber diskutieren an diesem Abend:
Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Technische Universität Berlin und College de France Paris
Tobias Rieder, Senatsverwaltung für Kultur und Europa – Persönlicher Referent des Senators
Sabine Weißler, Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt und Naturschutz im Bezirk Mitte
Dr. Joachim Zeller, namibisch-deutscher Historiker

Moderation: N.N.


Gefördert durch:

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